Programm

Donnerstag, 26. Mai 2005
Eintreffen der Teilnehmer ab 14.00 Uhr beim Restaurant & Hotel „Heidejäger" in Mulmshorn. Hier gibt es Kaffee und Kuchen und Informationen über den Ablauf des Treffens.
Für Interessierte bietet Bernd Tafel die Besichtigung seiner Motorradsammlung in Bockel an.
Abends gemütliches Beisammensein im „Heidejäger".

Freitag. 27. Mai 2005
Fahrt zum Teufelsmoor bei Worpswede mit Besichtigung einer Torfschiffswerft.
Danach Mittagessen und Torfkahnfahrt bei der Moorgaststätte „Zur Kreuzkuhle".
Weiter geht es zu einem kleinen Museum, wo alles über das Leben im Moor früher und heute gezeigt wird.
Außerdem gibt es dort Kaffee und frischen selbstgebackenen Butterkuchen aus dem Steinbackofen.
Von dort Rückfahrt zum Hotel und am Abend gemütliches Beisammensein im „Heidejäger".  

Samstag. 28. Mai 2005
Fahrt ins „Alte Land", dem größten Obst-Anbaugebiet Deutschlands.
Besuch des Museums „Altes Land" in Jork.
Danach Mittagessen auf dem „Herz"-Apfelhof Lühs.
Kaffee und Kuchen gibt es in Zeven bei „Augusto". Hier ist ein schönes Café mit einem großen Puppen- und Spielzeugmuseum.
Von dort wieder zum „Heidejäger", wo wir das Treffen ausklingen lassen.

Sonntag, 29. Mai 2005
Verabschiedung aller Teilnehmer.

 


Presse

100 Triumph-Freunde in Mulmshorn
Friedel Grote organisiert internationales Treffen von Besitzern der Kult-Motorradmarke

100 Triumph-Freunde in Mulmshorn

Mitorganisatorin Heidrun Scheller, Evelyn und Frank Westermann,Paul Braun Präsident Triumph IG,
Organisator Friedel Grote und Johann Westermann vor dem „Heidejäger" (v.l.). Foto: V. Scheller


Mulmshorn/Zeven. Seit Mittwoch vergangener Woche wurde es lebhaft beim Hotel „Zum Heidejäger" im Mulmshorn. Das Treffen 2005 der Zweirad-Interessen-Gemeinschaft fand vom 26. bis 29. Mai hier statt. Aus ganz Deutschland, aus der Schweiz, den Niederlanden reisten Menschen an, die ihre Liebe zu Triumph-Motorrädern verbindet.

Etwa 100 Motorradfahrer waren einer Einladung des Organisators Friedel Grote aus Heeslingen nach Norddeutschland gefolgt. Etliche Besitzer hatten ihre Oldtimer auf dem Trailer transportiert. Schließlich ist es weder bequem und für die alten Schätzchen nicht Material schonend, auf holperigen, kleinen Nebenstraßen so weite Strecken zurückzulegen. Deshalb verdient es Respekt, dass ein Ehepaar gemeinsam auf einer kleinen 250-er Maschine aus München die Anreise innerhalb von vier Tagen bewältigt hatte, inklusive kleinem Gepäck.

85-Jähriger dabei
Erich Brandhuber, ein jung gebliebener Mann von fast 85 Jahren, hatte als ältestes Mitglied der Interessengemeinschaft ein gutes Stück seines Weges von Traunstein nach Mulmshorn auf eigener Achse bewältigt. Seit 68 Jahren fährt er Motorrad, besitzt noch seine erste 1949 erworbene „Triumph": „Sie lief immer recht unruhig, der Kundendienst und ich konnten die Ursache nie beseitigen, bis vor wenigen Jahren jemand für Abhilfe der Störungen sorgte. Seitdem läuft sie besser als im Neuzustand!" erzählte er freudestrahlend. Fast 300 000 km habe er in seinem Leben im Sattel eines Motorrades zurückgelegt, berichtet er.

Im Laufe des Mittwochs und Donnerstags trafen scharenweise Teilnehmer des Treffens ein. Ihre Maschinen, ordentlich aufgereiht, manche mehr, manche weniger glänzend, alle Tüv-abgenommen und zugelassen, waren gegen Abend auf dem Parkplatz zu bewundern. Auch Gespanne fehlten nicht in dieser Galerie.

Im hinteren Bereich des Parkplatzes wurden Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile aufgestellt, alle Zimmer des Hotels waren von den Motorradfreunden belegt. Glücklich waren sie vor allem darüber, dass auch für die Maschinen eine sichere Unterbringung gewährleistet war. Auch in den Hotels „Brennkammer", „Niedersachsenhof in Gyhum-Sick und im „Jägerhof' in Nartum fanden Teilnehmer des Treffens freundliche Aufnahme.

Die „Kleinen", die 125er, standen in diesem Jahr im Mittelpunkt des Treffens, um zu zeigen, was noch heute in den kleinen Maschinen steckt. Sie sind unterschiedlich schnell, aber mit einigen können durchaus Geschwindigkeiten bis zu 90km/h erreicht werden.

Die zierlich, fast filigran wirkenden 125-er werden bei diesem Treffen von erfahrenen Frauen und Männern gelenkt. Das stellten sie Freitag und Sonnabend unter Beweis.

Am Freitagmorgen führte die erste Ausfahrt der in fünf Gruppen Fahrenden in das Teufelsmoor. Am Vorabend waren sie auf die Besonderheiten dieser Landschaft eingestimmt worden. Das erste Ziel war die Torfschiffswerft in Schlußdorf. Bevor sie in Sicht kamen, waren die Motorräder weithin zu hören. So mancher Bewohner der Gegend konnte nicht umhin, seine Arbeit zu unterbrechen und den Fahrern Anerkennung zu zollen.

Auf wenig befahrenen Nebenstrecken steuerten sie das nächste Ziel an, das Lokal „Kreuzkuhle". Wirt Heino erwartete seine Gäste freudestrahlend. Nach einer kurzen, humorvollen Einführung nahmen zwei Torfschiffe und drei Pferdekutschen alle Teilnehmer der Veranstaltung auf. Eine zweistündige Tour bereitete allen großes Vergnügen und öffnete die Augen der Besucher für die Schönheit des Teufelsmoores.

Erich Brandhuber (Mitte) mit 84 Jahren der älteste Teilnehmer, rechts Helga Grote aus Heeslingen.

Erich Brandhuber (Mitte) mit 84 Jahren der älteste Teilnehmer,
rechts Helga Grote aus Heeslingen.

 

In Kuhstedtermoor bereiteten inzwischen schon die Mitglieder des Heimatvereins „De Treidlers von Kuhstedtermoor" alles für die Gäste vor: warmer Butterkuchen aus dem Steinbackofen, liebevoll gedeckte Tische, ein Moorspaziergang, Torfstecher bei der Arbeit, Spielmöglichkeiten auf dem Gelände für die ebenfalls zur Gruppe zählenden fröhlichen Kinder. „Eine so große Gruppe mit so vielen schönen Motorrädern hatten wir noch nie zu Gast!" strahlte Klaus Wangnick, der Vereinsvorsitzende.

Beim Start der Maschinen blickte mancher Zuschauer ein wenig wehmütig: mit so einem satten Motorengeräusch und so einer schönen Maschine wäre er wohl auch gern unterwegs. Sonnabend stand ein Besuch im Alten Land auf dem Programm. Beim Besuch im „Altländer Museum" klärt die in Tracht gekleidete Führerin über die Sitten und Bräuche im Alten Land auf. Anschließend führte der Weg auf Nebenstraßen auf den „Herzapfelhof' der Familie Lühs. Nach einer interessanten Führung durch den Hausherrn über den Obsthof wurden die Äpfel mit der Aufschrift „Triumph 2005" eingeladen. Ein Abstecher an die Elbe bot sich natürlich an, bevor die Fahrt nach Zeven in das „Cafe Bei Augusto" ging. Das angegliederte Spielzeugmuseum lud zum Verweilen und Staunen ein. Unter den hohen Bäumen im Biergarten des „Hotel Heidejäger" sang am Abend der Shantychor Waffensen. Er vermittelte mit seinen Liedern aus dem Norden nachhaltigen Eindruck. Der große Beifall zeigte, dass die gute Stimmung der Sängerinnen und Sänger das Publikum angesteckt hatte. Bei der Pokalvergabe an die Triumph-Biker wurde nicht versäumt, die Fahrerinnen zu ehren. Irene, die Älteste mit fast 70 Jahren, wurde besonders wegen ihres Mutes und Könnens hervorgehoben. Sie hatte mit ihrer 125-er Maschine die Tagesstrecke ohne Probleme bewältigt.

Der Vorsitzende der „Interessengemeinschaft Triumph", Paul Braun aus Mannheim, verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, dass alle Fahrerinnen und Fahrer heil von den Ausflügen zurückgekehrt waren und dankte dem Organisationsteam für die geleistete hervorragende Arbeit. Am Sonntagmorgen traten dann alle „Triumph-Liebhaber ihre Rückreise an, in der Gewissheit, ein paar schöne Tage im hohen Norden verlebt zu haben.

Der Heidejäger-Parkplatz bot genügend Platz für die vielen Maschinen und für die Begleitfahrzeuge.

Der Heidejäger-Parkplatz bot genügend Platz für die vielen Maschinen und für die Begleitfahrzeuge. Fotos: Volker Scheller

 

Erste Triumph-Maschine 1902
Nürnberger Werk beendet Produktion 1957

Aus der Geschichte einer Weltmarke


In den Jahren von 1902 bis 1957 wurden in Nürnberg Motorräder gebaut. Auf ihnen prangte der Name „Triumph". Ein Bogen spannte sich über dem Namen in Fortsetzung des T-Deckstriches: Symbol für unternehmerischen Elan beim Betreten von Neuland in der Motorrad-Entwicklung. 1896 waren die Triumph-Werke in Nürnberg gegründet worden, um auf deutschem Boden Fahrräder zu bauen. Nachdem bereits 1901 bei den NSU und Victoria 1901 die ersten Motorräder entwickelt worden waren, brachte Triumph in Nürnberg Ende des Jahres 1902 das erste Motorrad auf den Markt.


Seine Verwandtschaft mit dem Fahrrad war nicht zu leugnen. Der Rahmen des Motorrades war ein verstärkter Fahrrad-Rahmen, in den ein Motor eingehängt wurde. Der Tank war rechteckig und wurde unter die Verbindungsstange gehängt. Kleine Viertakt-Motoren mit 1,25 PS Leistung, trieben die Motorräder an. Schon bald wurde die Leistung auf 2,25 PS, 2,5 PS und 3 PS erhöht. Der l. Weltkrieg bewirkte eine Umstellung der Produktion auf andere Produkte, aber in der Zeit zwischen 1919 und 1939 wurden wieder Motorräder gebaut. Besonders zuverlässig und für damalige Zeiten robust und schnell waren die 125er-Modelle.


Von 1939 bis 1945 wurde die BD 250 mit Doppelkolbenmotor entwickelt, die die deutsche Motorradgeschichte nachhaltig beeinflusste. Nach 1945 spielte die „B 125" mit 125ccm, die schon während des Krieges entwickelt worden war, eine herausragende Rolle für Triumph. Sie kam 1948 in verschiedenen Versionen auf den Markt. Die Modelle „Cornet" mit 200 ccm Hubraum kamen 1954 auf den Markt. 1953 wurde das größte und schwerste Motorrad, die „Boss" , mit 350 ccm Hubraum vorgestellt. Der Markt für Motorräder brach jedoch mit zunehmendem wirtschaftlichen Aufschwung im Nachkriegsdeutschland ein. 1957 wurde die Produktion von Motorrädern bei „Triumph" in Nürnberg eingestellt.


Im Jahr 1988 beschlossen einige Besitzer von „Triumph"-Motorrädern, eine Interessengemeinschaft zu gründen. Ihr Ziel war es, einander besser kennen zu lernen, sich einmal im Jahr zu treffen, zu fachsimpeln, Informationen für Bezugsquellen von Ersatzteilen oder Tipps für die Restaurierung und Instandsetzung von Motorrädern dieser Marke auszutauschen. Sie wollten damit erreichen, dass diese Marke nicht in Vergessenheit gerät.